grafik/foto © brigitta falkner, lisa spalt

serendipity - vom glücklichen zufall der dinge

transmediale arbeiten von brigitta falkner und lisa spalt

 

ausstellung

28.09.2013 - 12.10.2013

opening: sa 28.09.2013, 18 h

öffnungszeiten: mi - sa, 16 - 20 h

finissage: sa 12.10.2013, ab 16 h

 

galerie wechselstrom zeigt mit "serendipity" transmediale arbeiten von brigitta falkner und lisa spalt

"Dings" von Lisa Spalt ist ein Buchprojekt, das auf dem Sammeln von abgebrochenen Teilen beruht, die die Autorin auf den Straßen findet. Diese meist zerstörten Teile, deren ursprünglicher Zweck kaum und deren Form nur mehr vage erkennbar ist, lösten einen Schreibprozess aus, der zu einem Buch, zahlreichen Zeichnungen, einem Jugendprojekt (im Rahmen des Festivals "Sound Barrier 2013") und schließlich auch zu einem von Ö1/ORF produzierten Hörspiel führte.
Lisa Spalt zeigt die Objekte, die Ausgangsmaterial zu dem Buch "Dings" waren, in der Galerie wechselstrom und präsentiert während der Ausstellung das Hörspiel sowie das Buch.
Brigitta Falkner beschäftigt sich in "Strategien der Wirtsfindung" auf eine andere Weise mit der Metamorphose von Dingen: Hier ist es nicht die Frage nach Verwendung und Zweck der Dinge, sondern die Verschiebung von Formgebung und der Wechsel der Perspektiven stehen im Zentrum des künstlerischen Schaffens.
Brigitta Falkner stellt ihre neuesten Videoarbeiten aus und präsentiert das Buchprojekt, das Texte, Zeichnungen und die letzten von ihr geschaffenen Videos vereint.

 

 

Mi 02.10.2013, 20 h

Lisa Spalt: Dings!

Buchprojekts- und des Hörspielpräsentation

Das Projekt "Dings" ist zunächst eine Liebeserklärung an den - kaputten und keiner Funktion mehr zuordenbaren, nicht mehr benennbaren - Gegenstand in der Literatur.
Was macht dieses Müllpartikel dort? Nun, natürlich: Es bedeutet, es symbolisiert, gerade weil es uns zuerst einmal "nichts sagt", es (seine Beschreibung) wird zum
Anlass für wildes Deuten, Bebildern, Phantasieren …
Es sind "Dingse" - von größeren, vollständigeren Gegenständen, abgebrochene Teile, denen man die Herkunft nicht mehr ansieht und denen man keine Funktion mehr zuordnen kann.
Doch waren sie einmal "gemeint", intendiert, denn sie wurden hergestellt. Es handelt sich aber nun, da sie herausgenommen sind aus jeglichem Kontext der Nützlichkeit, um so etwas wie
Gegenstände "an sich" - sie haben Qualitäten, die man erforschen kann, aber sie haben keine Namen, verweigern sich der Sprache, dem sprachlichen Sinn.
Eine Art Spiegelkabinett entsteht, in dem jeweils zwei Spiegel einander gegenüber stehen, und die Frage, wie man "sich ein Bild macht", wird zum eigentlichen, heimlichen Thema des Textes:
Wenn die ganze Inszenierung, die ganze symbolische Möblierung des Lebens zusammenbricht, erweist sich die Unlesbarkeit, der absolute Mangel an Feststellbarkeit als das einzige Echte.
Paradoxer Weise wird also nun das, was die unerträgliche Situation erzeugt, zu dem, was - indem es ständig nach Beantwortung verlangt - einen gewissen Grundbetrieb aufrecht erhält.
Das Bisschen verbleibende Lust am Leben resultiert aus dem unbedingten Bedürfnis, mit Sinn versehen zu können, zu verstehen. Und verstehen ist da so etwas wie verstoffwechseln -
von etwas im übertragenen Sinn Unverdaubarem.
"Dings" erzählt also die Geschichte von zerbrochenen Beziehungen, von Gegenständen, die nie lange genug benutzt werden, um eine Beziehung zu ihnen zu entwickeln, ist
aber gleichzeitig Fiktion - das Zusammenfügen einer Welt, einer Erzählung.

Präsentation des Hörspiels "Dings" mit freundlicher Genehmigung von Ö1/ORF

Lisa Spalt

*1970 in Hohenems, Studium der Deutschen Philologie und der Romanistik. Seither Arbeiten zum Handeln in Sprache, Bildern und Objekten.
Zahlreiche Zusammenarbeiten, vor allem mit dem Komponisten Clemens Gadenstätter, zuletzt Text und Video zur Minimaloper "Es" für das Festival "Ultima" (Oslo), sowie "Blüten. Eine soziale Installation" für das Kammerensemble Neue Musik Berlin (2010); außerdem: "Hollis & Holly", Künstlerbuch, Zeichnungen bzw. Siebdrucke von Georg Bernsteiner (Mel Kunsthandel 2008); "Ameisendelirium", gemeinsam mit dem Fotografen Otto Saxinger (2013). Einzelpublikationen, zuletzt: "Dings", Czernin Verlag 2012;"Blüten. Ein Gebrauchsgegenstand", Czernin Verlag 2010. Ausstellung "Do you remember IT?" im Literaturhaus Wien (2012). "Die Nordseite des Juliau", Übersetzung von Nicolas Pesquès' Band "La face nord de Juliau" (Rough Books 2012).


mit freundlicher Unterstützung von

 

Fr 04.10.2013, 20 h

Brigitta Falkner: Strategien der Wirtsfindung

Buchprojekt- und Filmpräsentation

All things are vectors. Mit einem Zitat aus A. N. Whitehead's Process and Reality beginnt das filmische Palimpsest THE MAKING OF (2012), worauf die einzelnen Bildelemente - in Umkehrung des Produktionsprozesses - Schicht für Schicht freigelegt werden. Indem ein Bildsegment verschwindet, wird das darunter liegende sichtbar und so fort (als sei schon alles da, was geschehen wird): so entsteht ein flirrendes Nebeneinander (Durcheinander) von heterogenen Zuständen und Zeitebenen. Transformationsprozesse werden in STRATEGIEN DER WIRTSFINDUNG (2013) am Beispiel parasitärer Systeme dargestellt. In jedem Behältnis wartet eine potentielle Metamorphose. Was in das Versteck hineinkriecht, kann dieses in einer anderen Gestalt verlassen, schreibt Werner Hofmann über das Phantastische in der Kunst. Gegenstand dieser aus wechselnden Perspektiven, Blick- und Schlupfwinkeln erfolgten filmische Annäherung sind die komplexen Interaktionen zwischen Wirt, Parasit und Vektor.

Brigitta Falkner

*1959 in Wien. Lebt in Wien. Bücher (Auswahl): TOBREVIERSCHREIVERBOT - Palindrome (1998); Fabula rasa oder Die methodische Schraube (2001); Bunte Tuben - Anagramm (2004); Populäre Panoramen I (2010). Beiträge für Zeitschriften und Anthologien. Radiophone und audiovisuelle Arbeiten. Kurzfilme, Comics, Zeichnungen. Einzel- und Gruppenausstellungen.


mit freundlicher Unterstützung von

Sa 05.10.2013, 20 h

Julia Purgina - Viola

Konzert

Julia Purgina (Viola solo) spielt Werke von Erik Janson, Julia Purgina, Christoph Theiler und Luna Alcalay

Programm:

Erik Janson: Notturno
solo - Geträumte Nymphe(n) - Vorhut (2013) für Viola solo (UA)
Julia Purgina: Lunarium für Viola solo (2009)
Christoph Theiler: Collage für Viola (1983)
Luna Alcalay: Gyroskop für Viola solo (1998) (1. Satz)

Julia Purgina

*1980 in Straubing/ Deutschland. Sie studierte Viola bei Prof. Klos an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien und bei Prof. Knörzer an der Universität der Künste Berlin.
Weiters studierte sie an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien Komposition bei Prof. Urbanner und Prof. Czernowin.
Derzeit ist Julia Purgina als freischaffende Musikerin in Wien tätig und legt ihren eigenen Schwerpunkt auf die Aufführung von neuer und neuester Musik. Sie ist Mitglied in mehreren Ensembles (Ensemble Reconsil, Wiener Kammerphilharmonie, Ensemble XX. Jahrhundert, Studio Dan) und Mitbegründerin des ensemble LUX.
Als Komponistin erhielt Julia Purgina zahlreiche Aufträge und ihre Stücke wurden in wichtigen Festivals (z.B. Wien Modern), in vielen Ländern Europas und Asiens aufgeführt
und im Rundfunk übertragen.

im rahmen von MUSAO 2013, einer kooperationen der galerien in der grundsteingasse

gesamtprogramm unter:

www.grundstein.at

galerie wechselstrom, grundsteing.44, a-1160 wien  

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