lesung

Liesl Ujvary

do 19.11.2009, 19 h

LIESL UJVARY: INTERESSANTE PRODUKTIONEN – WERKSCHAU UND PORTRAIT Musik-, Videovorführung, Ausstellung (Fotoarbeiten), Lesung eines Querschnitts durch das literarische Werk, Gespräch • ANN COTTEN (Berlin) portraitiert die Künstlerin Liesl Ujvary

Liesl Ujvary beschäftigt sich neben dem Schreiben von Texten im engeren Sinn mit mehreren anderen Medien, vornehmlich elektronischer Musik und Fotografie. Neue technische Entwicklungen erkundet sie aufmerksam auf die Möglichkeiten des Ausdrucks, die ihnen innewohnen. Dabei entstehen Arbeiten, die die technische Matrix mit der humanen in Verbindung setzen und diese Verbindung erklingen oder erstrahlen lassen. Klarheit und Wärme resultieren aus Ujvarys Anwendung der so oft erwähnten experimentellen Auffassung der Kunst. Ihre Arbeiten sind bewundernswert, nicht, weil sie Vorgaben erfüllen, sondern weil sie intelligent und schön sind.
Während die Kernarbeit der Schriftstellerin tatsächlich das Schreiben von Texten ist, gewinnt sie in den anderen Bereichen, wo ihr die Mäander der technischen Entwicklung verlockender sein dürfen, neue Blickwinkel, reiche Anschauung. Sie weiß den ephemeren Eindruck so deutlich erkennbar zu fassen und zu zeigen, dass er dem Publikum einleuchtet, es rührt und zu - oft unsprachlichen - Erleuchtungen führt. Das “katamaranische Herz” verrichtet demnach Kernarbeit der Kunst. (Ann Cotten)

Liesl Ujvary, *1939 in Pressburg. Studium in Wien und Zürich (Slavistik, althebräische Literatur, Kunstgeschichte). Seit 1971 Schriftstellerin in Wien. Poesie, Prosa, Hörspiele, Fotos, Musik. Künstliche Intelligenz, Computerkunst. Arbeiten fürs Kunstradio / ORF, Übersetzungen. Diverse Preise und Stipendien. Publikationen (Auswahl): Freiheit ist Freiheit, inoffizielle sowjetische Dichtung (Hrsg., 1975); Sicher & Gut, experimentelle poetische Texte (1977); Fotoroman Bisamberg. Katalog (1980); rosen, zugaben. Gedichte (1983); Schöne Stunden (1984); Tiere im Text. Roman (1991); Heisse Stories. Kurzprosa (1993); Hoffnungsvolle Ungeheuer. 10 Erzählungen (1993); Lustige Paranoia. Roman (1995); NeuroZone. 47 Grafiken & Texte, (1996); Das reine Gehirn. Prosa mit Selbstporträts (1997); Kontrollierte Spiele. 7 Artefakte (2002); Alphaversionen (2006). – CD-Publikationen: Sex & Tod & Klangeffekte (1995); Sprache der Gene (1997); softworlds (1999); heavy loops version (2002); 7 artefakte (2003); ghostengine - sprechen ohne sprache, on theremin ann cotten, hanno millesi, liesl ujvary (2005); phoneme in musik, on theremin and electronics liesl ujvary and ann cotten (2007); trautonium jetztzeit (mit Oliver Stummer, 2008); Soundtracks zu Videos.

Ann Cotten, *1982 in Ames, Iowa. Studium der Germanistik in Wien. Auftritte bei Poetry Slams, Mitglied der Musikgruppe Ghost Engine. Lebt als Schriftstellerin und Übersetzerin in Berlin. Reinhard Priessnitz-Preis 2007, Clemens-Brentano-Preis 2008, George-Saiko-Reisestipendium 2008. Veröffentlichungen in Literaturzeitschriften und Anthologien, Fremdwörterbuchsonette (2007); CD phoneme in musik (gem. mit Liesl Ujvary, 2007); Nach der Welt. Die Listen der Konkreten Poesie und ihre Folgen (2008); Glossarattrappen (www.glossarattrappen.de, 2008)

 

in Kooperation mit Alte Schmiede und Buch im Beisl

 

 

galerie wechselstrom, grundsteing.44, a-1160 wien  

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